Das Moodboard
Mit dem Moodboard Ideen auf den Weg bringen
Jeder Mensch hat Ideen. Viele erweisen sich bereits im zweiten Augenblick als unsinnig, ein gewisser Prozentsatz verdient aber ein längeres, intensiveres Nachdenken. Doch auch und gerade bei kreativen Gedanken ist eine gewisse Struktur im Vorgehen wesentlich. Das Moodboard ist ein visuelles Instrument, das dazu dient, Ideen, Stimmungen, Farben, Texturen und andere Designelemente zu sammeln und zu präsentieren. Es ist ein äußerst nützliches Werkzeug, um kreative Prozesse zu fördern und eine klare Vision für ein Projekt zu entwickeln.
Hier sind einige Schritte, die man ein Moodboard erstellen und Ideen auf den Weg bringen kann.
- Definition des Ziels: Zunächst bestimmt man das Ziel des Moodboards. Möchte man ein bestimmtes Projekt, eine Raumgestaltung, eine Modekollektion oder etwas anderes entwickeln? Das Ziel hilft einem dabei, den Fokus festzulegen und die richtigen Elemente auszuwählen.
- Recherche und Inspiration: Zuerst sammelt man Inspiration aus verschiedenen Quellen. Beispiele sind mannigfaltig: Magazine, Online-Bildersuchen, Pinterest, Instagram oder sogar eigene Fotos können dazu zählen. Also einfach Bilder, die zum Projekt passen oder einem gefallen und eine bestimmte Stimmung vermitteln. Daher auch der Name: Moodboard ist Englisch und bedeutet so viel wie Stimmungs-Brett.
- Auswahl der Elemente: Nun wählt man die besten Bilder und Elemente aus, die die gewünschte Stimmung oder das gewünschte Thema am besten repräsentieren. Man berücksichtigt dabei zum Projekt passende Farben, Texturen, Muster, Schriftarten und Bildkompositionen.
- Strukturieren des Moodboards: Es folgt die Anordnung der ausgewählten Bilder auf dem Moodboard. Man kann physische Collagen erstellen oder digitale Tools wie Adobe Photoshop, Canva oder sogar eine Pinnwand verwenden. Wichtig ist, dass die Elemente gut zusammenpassen und eine kohärente Botschaft vermitteln.
- Hinzufügen von Kontext: Bei Bedarf fügt man zusätzliche Informationen hinzu, die das Konzept oder die Ideen dahinter verdeutlichen. Dies könnten Textbeschreibungen, Zitate oder kurze Notizen sein.
- Feedback einholen: Anderen Menschen aus dem Umfeld, also etwa Kollegen oder Freunde, sind perfekt, um Feedback zu erhalten. Andere könnten neue Perspektiven und Ideen einbringen oder einem dabei helfen, das Moodboard zu verbessern.
- Verwendung des Moodboards: Ein Moodboard ist ein Ausgangspunkt, um eigene Ideen zu strukturieren und in die richtige Richtung zu lenken. Man kann es nutzen, um ein Projekt weiterzuentwickeln, Ideen zu präsentieren, oder es als Referenz verwenden, wenn man an einem Projekt arbeitet.
- Laufende Anpassung: Moodboards sind nicht in Stein gemeißelt. Man kann sie weiterentwickeln und anpassen, wenn sich die Ideen oder das Projekt ändern. Es ist ein dynamischer Prozess, der sich im Laufe der Zeit entwickeln kann.
Auch das Moodboard selbst ist eine Idee, die stetig weiterentwickelt wird
Das Moodboard ist eine kreative Technik, die in verschiedenen Disziplinen wie Grafikdesign, Werbung, Mode, Innenarchitektur und anderen kreativen Bereichen verwendet wird. Es ist nicht auf eine einzelne Person oder einen spezifischen Erfinder zurückzuführen, sondern hat sich im Laufe der Zeit aus verschiedenen kreativen Praktiken entwickelt.
Eine der frühesten Formen des Moodboards kann in der künstlerischen Praxis des 19. Jahrhunderts gefunden werden, als Künstler Collagen erstellten, um ihre Ideen und Inspirationen zu visualisieren. In den 1920er-Jahren wurde die Collagetechnik auch von Designern und Werbetreibenden aufgegriffen, um Ideen für Werbekampagnen zu entwickeln.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Verwendung von Collagen und visuellen Präsentationen immer beliebter und führte schließlich zur Entwicklung des modernen Moodboards, wie wir es heute kennen. Die Verwendung von Moodboards hat sich mit dem Aufkommen digitaler Technologien weiterentwickelt, wodurch es einfacher wurde, Bilder und Ideen zu sammeln und in einem digitalen Format zu organisieren.
Da das Moodboard als kreative Methode weit verbreitet ist und in vielen verschiedenen Branchen eingesetzt wird, lässt sich kein einzelner Erfinder oder Ursprungspunkt ausmachen. Stattdessen hat es sich im Laufe der Zeit organisch entwickelt und wurde von verschiedenen Kreativen und Fachleuten in verschiedenen Kontexten genutzt und verfeinert. Es ist zu einem wertvollen Werkzeug geworden, um Ideen zu visualisieren und kreative Prozesse zu unterstützen.